Wie nahm das Schicksal unserer Stadt im Laufe der Geschichte seinen Lauf?
Im nordöstlichen Teil des Komitates Vas liegt das Zentrum des Kemenesalja Region, die Stadt Celldömölk mit ihren 12.000 Einwohnern. Dank ihrer Lage, der Naturschätze und der sakralen Denkmäler ist sie eine der besonderen touristischen Zentren der Region.
Die Kleinstadt am Fuße des Ság-Berges blickt auf eine Vergangenheit von 750 Jahren zurück. Ihre Geschichte ist spannend und vielfältig. Die heutige Stadt ist aus der Vereinigung von vier benachbarten, voneinander unabhängigen Siedlungen, Pordömölk, Nemesdömölk, Kiscell, Alsóság und Izsákfa, entstanden.
Pordömölk war Abteisitz. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus 1252. Die in der Gemeinde im 12. Jahrhundert gegründete Benediktinerabtei verfügte über beträchtliche Güter. Der Verfall der damals blühenden und auch ihrer Einwohnerzahl betreffend bedeutenden Gemeinde begann in dem 16. Jahrhundert. Das Kloster und auch die Kirche der Abtei wurden zerstört, die Überreste der romanischen Kirche sind aber noch heute zu sehen. Das Inventar aus dem Jahre 1828 registriert Pórdömölk als Teil der Gemeinde Kiscell.
Die erste urkundliche Erwähnung von Nemesdömölk, der adeligen Gemeinde, stammt aus dem Jahre 1410, das genaue Datum ihrer Entstehung ist aber unbekannt. Die Entstehung der Gemeinde ist wahrscheinlich dank des hier verlaufenden Handelsweges zu verdanken. Zu den Zeiten des Kaisers Leopold I. verkündete das Parlament im Jahre 1681 die freie Religionsausübung und verordnete, dass die Protestanten in 11 Komitaten – so auch im Komitat Vas – die Protestanten an zwei Orten Kirchen bauen können. Einer dieser Orte war Nemesdömölk. Die hierher kommenden mehrere tausend Gläubigen wirkten auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Gemeinde. Die spätere Entwicklung wurde durch das stärker werden der neuen Gemeinde, Kiscell, die Nemesdömölk einverleibt hat.
Die Gründung der als Wallfahrtsort bekannten Kiscell ist mit dem Namen des Abtes tschechischer Abstammung, Odó Koptik, verbunden. Koptik wurde 1739 von dem Oberabten aus Pannonhalma zum Abt in Dömölk ernannt. Da er in Pórdömölk lediglich Ruinen vorfand, suchte er einen neuen Platz für die aus Mariazell mitgebrachte Marienstatue. So fand er zwei Kilometer östlich von der Gemeinde ein Abteigut, wo er die Sankt Anna Kapelle erbauen ließ. 1748 wurde die neue, barockartige Kirche erbaut und bis 1768 wurde aus das Benediktinerkloster fertiggestellt. Somit wurde die von Odó Koptik gegründete Gemeinde, die damals Kleinmariazell genannt wurde, zum Abteisitz. Zu ihrer Entwicklung trug die Entscheidung des Staates ein Finanzamt, nämlich das Salzamt, in die Gemeinde zu verlegen, da sie eine günstige Lage hatte und ein Wallfahrtsort war, tragend bei. Aufgrund von Bränden und Seuchen geriet das Aufblühen der Gemeinde in den 1780er Jahren zwar ins Stocken, 1790 erhielt Kiscell bereits eine Urkunde als Marktflecken und das Privileg Märkte halten zu dürfen. Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ihr Wirtschaftsleben so stark, dass sie zum Zentrum der Kemenesalja Region wurde. Das Jahr 1871 erhöhte die Bedeutung von Kiscell weiter, denn in diesem Jahr wurde die Kiscell-Strecke der Ungarischen West-Eisenbahn erbaut. Binnen kürzester Zeit wurde die Gemeinde zum Eisenbahnknotenpunkt.
Die vermutlich ältesten Gemeinden am Fuße des Ság-Berges sind Alsóság und Izsákfa. Die hier durchgeführten Ausgrabungen beweisen, dass bereits die Römer diese Gemeinden für wichtige militärische Punkte hielten. Die erste urkundliche Erwähnung von Alsóság stammt aus dem Jahre 1272. In der Gemeinde dürfte eine beträchtliche landwirtschaftliche Produktion gewesen sein, denn im Jahre 1787 erhielt sie den Rang eines Marktfleckens. Ähnlich wie Alsóság, dürfte auch Izsákfa eine landwirtschaftliche Gemeinde gewesen sein.
Kiscell und Nemesdömölk wurden Anfang des 20. Jahrhunderts, im Jahre 1904, mit Celldömölk vereint. 1950 wurde Alsóság, 1979 Izsákfa Teil der Gemeinde Celldömölk, die dann den Städterang erhielt.
Die blühenden Jahre des 20. Jahrhunderts
Celldömölk erlebte in den letzten Jahrzehnten dynamische Änderungen. Die alten Gebäude noch im Stile des Anfangs des letzten Jahrhunderts wurden renoviert, der Hauptplatz und der Platz vor dem Kulturhaus erhielten ein neues Image. In dem neu gestalteten barocken Park wurde neben dem Springbrunnen auch die Statue des Stadtgründers, des Abtes Odó Koptik aufgestellt.
Im Herzen der Innenstadt ziehen die Votivkirche zur Heiligen Jungfrau mit der Schatzkammer, die daneben liegende Kalvarie, die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit und das Gebäude des Benediktinerklosters nicht nur Pilger, sondern auch Touristen, Jahr für Jahr nach Celldömölk.
Alle, die die Stadt aufsuchen, sollen unbedingt die in dem 18. Jahrhundert im Stile der Spätbarocke zu Ehren des Sankt Nikolaus erbauten katholischen Kirche in Alsóság und den an der Wende des 18. und 19. Jahrhundert im klassischen Stil erbaute Sankt Johann von Nepomuk katholische Kirche in Izsákfa besichtigen.
Der Nemesdölker Teil der Stadt wurde nach einem Gesetz aus dem Jahre 1681 zur artikularen Stätte erklärt, so konnten Lutheraner ihre erste Kirche 1744 einweihen und die noch heute zu sehende Kirche wurde an Stelle der alten Kirche im Jahre 1897 gebaut.
Die Kirche der im Jahre 1924 gegründeten reformierten Gemeinde wurde nach den Plänen des Kálmán Dudás, dem Schüler des berühmten Architekten aus Siebenbürgen, Károly Kós, gebaut. Im Leben der Stadt und ihrer Einwohner war die Eisenbahn lange Zeit von tragender Bedeutung. Als Eingedenk an diese Zeit steht ein über das ganze Jahr offenes Lokomotive-Museum den Interessenten zur Verfügung.
Ein beliebtes und populäres Ausflugsziel ist der Teich von Celldömölk am Rande der Stadt, der auch ein Anglerparadies ist.
Ein alter Traum der Einwohner wurde war, als das Vulkan Heil- und Erlebnisbad im Jahre 2005 seine Pforten in malerischer Umgebung geöffnet hatte und den Heilung und Erholung suchenden Menschen mit qualitativ hochwertigen Dienstleistungen erwartet.
Im dem auf dem Ság-Berg errichteten Kemenes Vulkan Park befinden sich das Vulkanhaus, das Ság_Berg Museum, der Vulkanpfad und der Steinpfad, die den Besuchern auf einer europaweit einzigartiger Weise die Entstehung und Funktionsweise der Vulkane näher bringen.
Quellen:
http://www.nydregio.hu/cgi-bin/kisterseg/index.cgi?view=telepules&kistersegID=18&ID=22
http://utazas.sk/a-gyogyito-bor-es-viz-varosa-celldomolk/
http://www.celldomolk.hu/aloldal.php?mod=cikk&id=32
http://gayeriskola.cellkabel.hu/cell_to.htm